Die Palästinenserführung zeigt sich geschockt und wütend von Äußerungen des demokratischen Präsidentschaftsbewerbers Barack Obama vor dem American Israeli Public Affairs Committee (AIPAC). Dort hatte Obama gestern erklärt: "Jerusalem wird die Hauptstadt Israels bleiben und sie wird ungeteilt bleiben."
Die Palästinenser wollen das 1967 von Israel eroberte und besetzte Ost-Jerusalem zur Hauptstadt ihres zukünftigen Staates machen. Der Präsident der palästinensischen Autonomiebehörde Mahmud Abbas wies gegenüber al-Jazeera Obamas Äußerungen brüskiert zurück: "Jeder weiß, dass Ost-Jerusalem 1967 besetzt wurde und wir werden einen Staat ohne Ost-Jerusalem als Hauptstadt nicht akzeptieren. Ich denke die Sache ist klar."
Saeb Erekat, palästinensischer Verhandlungsführer in den aktuell laufenden Friedensgesprächen mit Israel, erklärte Obamas Rede habe "alle Türen zum Frieden geschlossen."
Hinsichtlich eines eventuellen Friedensschlusses zwischen Israel und der palästinensischen Führung erklärte Obama bei seiner Ansprache in Washington: "Israels Sicherheit ist sakrosant und nicht verhandelbar. Die Palästinenser brauchen einen zusammenhängenden Staat, der es ihnen erlaubt im Wohlstand zu leben - aber jedes Abkommen mit dem palästinensischen Volk muss Israels Identität als jüdischer Staat bewahren mit sicheren, anerkannten und zu verteidigenden Grenzen."
Erekat warf Obama daraufhin vor "israelischer als die Israelis selbst" zu sein. Weiter erklärte der Vertraute von Palästinenserpräsident Abbas: "Was mich wirklich enttäuscht ist, dass jemand wie Barack Obama, der mit einer Kampagne des Wandels antritt - wenn es um AIPAC und darum geht, was über einen palästinensischen Staat gesagt werden muss, dann scheitert er."
Sami Abu Zuhri, Sprecher der im Gazastreifen regierenden Hamas, erklärte, Obamas Worte seien Beweis "für die Feindschaft gegenüber Arabern und Muslimen und die Beteiligung an der Agression gegen die Palästinenser".
















