18.07.2017
„Lang ist es her, da kamen wir voller Liebe“ – ein Gespräch mit dem syrischen Musiker Wael Alkak
Wael Alkak, Shubbak Festival in London im July 2017 ©Clara Wenz
Wael Alkak, Shubbak Festival in London im July 2017 ©Clara Wenz

Wael Alkak stammt aus Jaramanah, einem Vorort von Damaskus. 2012 zog er nach Paris und veröffentlichte sein erstes Album „Neshama – Songs Belonging to the Syrian Revolution“. Im Interview spricht Wael über seine Band „Neshama“, Studioaufnahmen über Skype und seine Rolle als „der Typ, der die friedliche Revolution unterstützt“.

Alsharq: Wael, du hast am Musikkonservatorium in Damaskus studiert. Wie kamst du dazu, syrische „Volksmusik“ zu machen – „sha‘bi” Musik, wie es auf Arabisch heißt?

Wael Alkak: Ich habe eher einen klassischen Hintergrund: In Damaskus spielte ich als Perkussionist Concertos und Sonaten im Nationalen Syrischen Symphonieorchester. Dennoch habe ich auch immer schon eine große Liebe für diese Art von Musik gespürt. In Damaskus war ich oft auf der Suche nach Aufnahmen von syrischen Sängern, aber es war schwierig, irgendwas zu finden. Da gab es zum Beispiel Abu Riah. Doch der war verboten, oder zumindest glaubten die meisten Leute, dass er verboten sei. Er hat nämlich dieses Lied, in dem er singt, dass Damaskus ein Paradies sein wird, sobald sich die Lebensbedingungen dort verbessern. Dafür wurde er festgenommen. Und seitdem singt er nur noch „weiche“ Sachen mit religiösen Texten, fast ein bisschen so wie das, was man im Westen unter Sufismus versteht.

Du selbst wurdest 2011 vom syrischen Sicherheitsdienst festgenommen, nachdem du in Damaskus an den ersten Demonstrationen teilgenommen hattest. Ich erinnere mich noch, wie du mir damals deine Eindrücke dieser Zeit schildertest. Du meintest, dass du anfangs nicht wusstest, was du – als Musiker – zur Revolution in Syrien beitragen könntest. Doch als du die Protestgesänge auf den Straßen hörtest, wurde es dir klar…

Ja, als im März 2011 friedliche Proteste ausbrachen, war ich enthusiastisch. Und überrascht! Aber ich muss betonen, ich ging als Wael auf Demonstrationen – als Musiker, nicht als politischer Aktivist. Und als ich dann sah, wie bekannte Folksänger neue Lieder komponierten und zusammen mit Aktivisten sangen, wie revolutionäre Parolen und Texte zu den Melodien alter Volkslieder gesungen wurden, da begann ich, die Musik dieser Zeit zu sammeln…

Das führte 2012 schließlich zur Veröffentlichung deines ersten Albums „Neshama – Songs Belonging to the Syrian Revolution”. Seit deiner Freilassung aus dem Gefängnis bist du nicht mehr nach Syrien zurückgekehrt. Du hast dieses Album also praktisch aus dem Exil produziert und aufgenommen. Wie ging das?

Ich musste auf Technologie zurückgreifen. Ich hätte nicht nach Homs, Deraa oder Hama reisen können, das war einfach zu gefährlich. Also bat ich Leute vor Ort, mit einem Handy für mich aufzunehmen und mir dann die Tonaufnahmen zu schicken. Die Tonqualität war deshalb oft sehr schlecht. Aber ich fand das gut, ich wollte meinen „Quellen“ treu bleiben und die Atmosphäre der Demonstrationen auffangen. Als ich dann nach Jordanien reisen wollte, um mit syrischen Musikern Studioaufnahmen zu machen, die das Land schon verlassen hatten – wie zum Beispiel der Sänger Ahmed al-Qaseem – wurde mir die Einreise verweigert und ich musste die Studioaufnahmen über Skype dirigieren.

„Neshama“, der Titel deines Albums ist jetzt auch der Name deiner Band. Das Wort wird im Lisan al-ʿArab1 beschrieben als Bezeichnung für die Wesensmerkmale von Menschen, die in der Wüste leben: Widerstandskraft, Beständigkeit und Mut. Was bedeutet dieser Name für Dich?

Neshama bezeichnet Menschen, die geben, um zu geben, um der Sache willen. Das Wort hat in der ganzen Region eine positive Bedeutung. Es hat Wurzeln im Hebräischen, wo es so etwas wie „guter Geist“ bedeutet. Es geht einfach darum, gut zu sein. Die Menschen waren 2011 nicht auf den Straßen, um politische Vorteile zu erlangen. Die waren dort, um zu demonstrieren, für uns, für einen gerechteren Staat. Zu der Zeit war jeder in Syrien so – sogar das Regime erkennt das mittlerweile an! Das hat mich damals berührt. Wir waren dort, als Teil dieser Bewegung. Und wir sind immer noch da! Doch die Medien zeigen das nur leider nicht…

Mit „Wir” meinst Du die Opposition?

Nicht wirklich. Es gibt sehr viel Schlechtes innerhalb der Opposition. Viele sind ähnlich extremistisch wie das Regime, keiner will hören, was die anderen zu sagen haben. Wenn ich von „Wir“ spreche, meine ich Menschen, die eine Veränderung wollen. Einen friedlichen Umschwung. Ein besseres Leben. So wie fast alle Syrer. Wir sind nur leider nicht laut genug. Das war es, was mich in den vergangenen fünf Jahren immer wieder dazu bewegt hat, Neshama lebendig zu halten.

Was hast Du seitdem gemacht?

Nachdem das Album raus war, habe ich es an verschiedene Festivals in Europa geschickt. Im November 2013 wurden wir dann von dem Kulturzentrum „Kontrapunkt“ in Malmö zu unserem ersten Konzert nach Schweden eingeladen. Seitdem ist „Neshama“ eine Band, nicht nur ein Album. Wir konnten drei Leute, mit denen ich Studioaufnahmen gemacht hatte, nach Schweden holen: Meinen Bruder Yazan Alkak, der Oud und Trommel spielt, den Rababa-Spieler Shadi Abazid und Abu Zeyah an der Mijwiz. Yazan und Shadi blieben danach in Schweden, Abu Zeyah nicht. Seine Frau war hochschwanger und er hielt es nicht aus, von ihr fort zu sein. Also ist er direkt nach dem Konzert zurück nach Jordanien. Und das zu einer Zeit, in der Menschen schwimmen, um nach Schweden zu kommen! Das hat mich wirklich beeindruckt und mich noch mehr ermutigt, weiter zu arbeiten.

...weiterzuarbeiten an Eurem neuen Album „Min Zaman”?

Genau. Wie gesagt, ich wollte Neshama am Leben halten. Ich dachte mir: „Diese Musik hat was! Die kann man sich überall anhören, zu der kann man überall tanzen!“ Ich war überzeugt, dass jeder ihre Bedeutung verstehen und ihre Hitze spüren könnte – Musik besteht nämlich nicht nur aus Harmonie und Sound, Musik hat auch eine Temperatur, besonders die, die von Herzen kommt. Aber ich hatte diesen Stempel einer politischen Botschaft aufgedrückt bekommen: Ich war „der Typ, der die friedliche Revolution unterstützt“. Gut, das tue ich. Immer noch. Aber am Ende bin ich ein Musiker. Die Lieder unseres ersten Albums werden die Menschen immer an eine Zeit der friedlichen, sozialen Bewegung erinnern. So wie Ya mahlaha al-ḥurriyya („Wie schön die Freiheit ist“), was von Demonstranten gesungen wurde, oder ʿayni ʿalayha („Mein Auge auf sie“) von Ahmed al-Qaseem. Die Menschen wissen, dass er diese Worte an seine Heimatstadt Deraa richtet, die ein Symbol war für friedlichen Protest und Widerstand. Und sie wissen auch, warum er das macht: Weil er gehen musste. Dieses Mal, mit „Min Zaman“, wollte ich einfach nur Musiker sein.

Und war das einfach?

Nein. Die Nachrichten aus Syrien wurden immer schlimmer und ich war einfach so traurig. Irgendwann habe ich mich dann dazu entschieden, alles auszuschalten – den Fernseher, das Internet, soziale Medien, einfach alles. Ich blieb in meinem Studio, mit den über fünfzig Liedern, die ich seit 2011 gesammelt hatte. Als ich dann eine Residenz an der Cité Internationale des Arts in Paris erhielt, füllte sich mein Kopf langsam wieder mit Farben. Ich traf Musiker aus Afrika, den USA, England, Schweden und Deutschland, begann, Neshama experimentell aufzuführen und wurde so langsam entspannter in Frankreich. Ich fing an, den Strom der Stadt zu fühlen, die Lichter, die Metro, ich spürte meinen Puls wieder. Jetzt war ich plötzlich nicht mehr in West-Europa, wo alles so organisiert ist. Meine Erinnerungen kamen zurück – von Hochzeiten, von meinem Viertel Jaramanah. Und Melodien fingen an, meinen Kopf zu füllen.   

Wie die von dem ersten Song auf Eurem neuen Album, „Dahrij ya Hamam“?

Genau. Das ist ein sehr bekanntes Lied, das wird auf jeder Hochzeit in den Damaszener Vororten gespielt. Der Titel bedeutet „Tanz, Taube“ oder „Beweg dich, Taube“. Die Leute lieben es, dazu zu tanzen!

Ich habe die Background-Stimmen in Paris aufgenommen, aber die wollen nicht, dass ich ihre Namen nenne. Weißt du, warum? Weil mein Name mit der Opposition und der Revolution in Verbindung gebracht wird. Bis zum heutigen Tag haben Menschen Angst, ihren Namen zu nennen, wenn sie mit mir arbeiten. Es gibt mindesten fünf Künstler in unserem Projekt, denen es so geht. Stell dir das mal vor! Nach all dem, was passiert ist, haben sie immer noch Angst. Und das in Europa!

Eines Eurer Lieder, „al-Nas“ („Die Leute“), nimmt indirekt Bezug auf diese Angst. Das Lied ist eine deiner eigenen Kompositionen auf dem Album. Kannst du dazu etwas mehr erzählen?

In Syrien reden Menschen von „al-Nas“, wenn sie paranoid sind. Ich habe in meinen achtundzwanzig Jahren in Syrien viele Menschen mit psychischen Problemen kennengelernt, darunter auch einen meiner Verwandten, der schon vor langer Zeit gestorben ist. Der redete immer von „al-Nas, al-Nas”, er hatte immer ein Problem mit „den Leuten“. Weil ihm keiner zuhören wollte, weil keiner wissen wollte, was er zu sagen hat – weil ihn eben niemand verstand! Das Lied beginnt mit den Worten „Die Leute sind verschwunden und haben entschieden, jeder hat seine Hand für sich“2. Ich meine damit, dass die Menschen sich nur noch um sich selbst kümmern. Sie können hören, wollen aber nicht mehr zuhören. Und dann geht das Lied weiter: „Auch wenn es heißt: ,Der Abwesende ist entschuldigt‘, bin ich denn verrückt, deine Liebe wiederbekommen zu wollen?3“ Es gibt im Arabischen ein Sprichwort, das besagt: wenn du nicht da bist, wirst du schon einen Grund haben, du bist also entschuldigt. Diese Frage stelle ich dann der Musik. Und ich fühle mich, als wolle ich damit etwas anzünden, denn es ist so kalt da drinnen.

Was meinst du damit – „Es ist so kalt da drinnen“?

Das Gefühl, nicht mehr dabei zu sein. Ich habe bis jetzt kein einziges Mal an einer Demonstration außerhalb Syriens teilgenommen. Jetzt ist jeder allein. Ich will nicht jammern, aber so ist es. Dass in Syrien jeder, der pro-Regime war, eine Gehirnwäsche hinter sich hatte, wusste ich schon. Aber ich hätte nie gedacht, dass es hier auch so ist, dass hier Menschen an Fernseher glauben, dass sie diese Diktaturen in der Welt akzeptieren würden. Schau dir doch den Präsidenten von Russland, oder den von Amerika an! Ich schäme mich dafür, wir schreiben das Jahr 2017. In den Sechzigern hatten die Menschen mehr Werte, sie kämpften für Frieden, nicht für Krieg. Aber jetzt, sechzig Jahre später, muss sich jeder wieder beweisen, wie stark er ist. Das habe ich in Syrien nicht akzeptiert. Ich habe gesagt, dass ich das nicht akzeptiere und ich musste das Land verlassen. Aber in Europa fühlt man sich wie ein Tropfen auf dem heißen Stein. Fox News interessiert sich nicht für deine Geschichte, die interessieren sich viel mehr für Daesh (ISIS). Und auch hier sind nur sehr wenige Menschen aktiv, der Rest geht von neun bis sechs arbeiten, mehr nicht. Das meine ich mit „Gehirnwäsche“, die Leute sind wie Maschinen, die sie kalt werden lassen.

Dass die Dinge einmal anders waren, ist das Thema deiner zweiten eigenen Komposition auf dem Album, dem Song „Min Zaman” („Vor langer Zeit“)? Da heißt es: „Lange ist es her, da haben wir Euch mit Liebe überrumpelt. Und wenn wir wieder auf Euch zugingen, dann beschüttet uns nicht mit Eurem Wasser. Trotz aller Traurigkeit, nichts ist schöner als das Leben in ,Sham’, lange ist es her.“4

In Syrien glauben die Menschen, es sei ein schlechtes Omen, wenn du im Traum jemanden siehst, der dich mit Wasser beschüttet. Was ich damit sagen will ist: Falls wir wiederkämen und sagten „Lass uns etwas zusammen machen in diesem Land oder in dieser Welt“, entfernt Euch nicht von uns, behaltet uns nah an Euren Herzen. Trotz bitterer Zeiten, auch wenn wir alle traurig sind, denkt daran: Das Leben in „Sham“ war einmal wunderschön. Mit „Sham“ meine ich „billad al-sham“, also die ganze Region. Wir singen das Lied in einem 4/4 Takt, aber wenn wir bei der Zeile „Min Zaman“ („Vor langer Zeit“) ankommen, dann fügen wir einen Extrabeat hinzu, wir brechen sozusagen die Melodie und kehren dann zum normalen Rhythmus zurück. Für mich drückt dieser Bruch in der Melodie den Bruch in unserer Zeit aus.

Ich möchte dir aber noch eine Geschichte zu diesem Lied erzählen. Als ich die Melodie 2014 komponiert hatte, schickte ich sie an meinen Bruder Yazan in Malmö. Ich hatte irgendwie das Gefühl, die Melodie schon einmal wo gehört zu haben, wusste aber nicht, wo. Ich bat Yazan, mir bei der Suche zu helfen, er suchte und suchte mehrere Monate lang, wurde aber nicht fündig. Dann, zwei Jahre später, spielte er gerade das Lied auf der Oud, als plötzlich eine ältere Frau aus Homs zu singen anfing! Sie erinnerte sich nur an ein paar wenige Zeilen, meinte aber, dass Teile der Melodie aus einem sehr alten Lied stammen. So ist es, als Komponist erschaffst du nichts Neues, du entdeckst Dinge!

Du bezeichnest deine Musik als „sha’bi“ – ein Wort, dessen Subjekt „al-sha’b“ („das Volk“), so schreibt Professorin Samia Mehrez in Bezug auf Ägypten, „durch jahrzehntelangen Missbrauch durch politische Diktatur seine Bedeutung entzogen wurde“5. Wie würdest du „sha’bi“ übersetzen und was bedeutet diese Bezeichnung für deine Musik?

Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie ich es übersetzen würde. Genauso wenig die Musik, die ist sehr breit: Sha’bi ist wild, das ist Musik, die auf Hochzeiten gespielt wird, zu der getanzt wird. Sie kann akustisch oder hundert Prozent digital sein. Ein wichtiger Aspekt ist, dass die Musik lokal ist. Warum arbeitete ich an den Liedern unseres ersten Albums? Weil ich da war und sie mit meinen eigenen Ohren in den Straßen gehört habe. Jetzt, wo ich in Paris lebe, gehe ich zu Konzerten von Freunden, die House, Techno oder Acid-Style Musik machen. Bei „Sha’bi“ geht es um Leute vor Ort. Wo auch immer sie herkommen oder welcher Kultur sie angehören. Ich persönlich fühle, dass ich aus den billad al-sham stamme, der Levante. Die ganze Region ist so verbunden, auch die Musik. Es wäre falsch zu sagen, „das ist ein syrisches Lied“, „das ist ein palästinensisches Lied“ oder „dieses Lied hat arabische Wurzeln, dieses jüdische“. Es ist einfach bunt und gemischt. Heutzutage wird jede nicht kategorisierbare Musik einfach unter „Weltmusik“ abgespeichert. Mit einer neuen Generation von Musikern – Neshama, 47 soul in London, Khebez Dawle in Berlin und vielen mehr – könnte sha‘bi aber bald ein richtiges Genre werden…

Vor einer Woche hast du zusammen mit deinem Bruder Neshamas neues Album auf dem Londoner Shubbak Festival vorgestellt, diesmal jedoch in anderer Besetzung. Warum?

Als wir eingeladen wurden, auf dem Shubbak Festival zu spielen, warnte ich das Team, dass wir eine komplizierte Band seien, weil wir Mitglieder in Jordanien haben. Sie gaben ihr Bestes, Visa für sie zu bekommen, aber am Ende hat es dann leider nicht geklappt. Stattdessen spielten wir mit Jammal Al Sakka (Perkussion), Louai Alhenawi (Nay) and Fajer Alabdalla (Bass). Das sind syrische Musiker, die alle in London leben. Jammal war mein Professor in Damaskus und ich habe mich wirklich gefühlt, als würde ich zu meiner Familie zurückkehren. Wir haben entschieden, dass wir die neue Band Neshama in Europa sind, jetzt wo es für die Anderen so schwierig ist, zu reisen. Aber selbst wenn sie nicht mit uns auf der Bühne stehen, sie sind immer noch Teil der Musik - mein Live-Set besteht ja aus Samples von Ahmed al-Qaseem, zum Beispiel. Das ist momentan unsere Geschichte. Die syrische Geschichte. Genauso wie ein Album über Skype aufzunehmen. Das ist schon komisch. Aber es zeigt die Wahrheit. Vielleicht stehen wir in ein paar Jahren ja alle gemeinsam auf der Bühne. Für den Moment bin ich einfach froh, dass es Menschen gibt, die mich unterstützen. Das fällt mir generell an syrischen Künstlern auf: Seit 2011 vertrauen wir uns mehr. Wenn du mich fragst, was sich in den vergangenen fünf Jahren zum Positiven verändert hat, dann ist es das. Wir hatten immer dieses Problem, wir waren irgendwie nicht richtig zusammen. Aber jetzt fühle ich mich auf jedem Konzert unterstützt. Und das motiviert mich, weiterzumachen…

Eine Frage noch: Warum haben beide Alben von Neshama genau sieben Tracks?

Ich bleibe irgendwie immer an dieser Zahl hängen. Das ist ein Zeichen des Sieges. Wenn du zwei Finger zum Victory-Symbol in die Luft hältst, dann sieht das aus wie eine arabische Sieben.

Vielen Dank für das Gespräch!  

 

Anmerkungen:

1 Eines der umfangreichsten Wörterbücher der arabischen Sprache, im Jahr 1290 fertiggestellt von Ibn Manzur.

2 „al-nās fallū wa qarrarū kil mīn īdu illū

3gharam al -ghāyyeb azrū ma‘ū, majnūn ubbek rijja‘ū?“

4Min Zamān, bilmaabbeh jinākon, al ghafleh akhadnākon - wa in jīnu latījūnā, mayatkon lā trishūnā… Gharam kill al-ahzān yā malā aīsheh bi shām- min zamān…“

5 Mehrez, Samia. 2012. Translating Egypt's revolution: the language of Tahrir. Cairo, Egypt: American University in Cairo Press, p.13.

Artikel von Clara Wenz