10.01.2023
Wer schreibt was, worüber und warum?
Debatten in und zu WANA werden auch in Deutschland diskutiert. Quelle: pxhere
Debatten in und zu WANA werden auch in Deutschland diskutiert. Quelle: pxhere

Unsere Reihe „Re:zension“ ist Plattform für Debatten und Literatur. Was lesen wir, was denken wir dabei und warum ist das für andere interessant?

Dieser Text ist das Editorial unserer Magazin-Reihe Re:zension. Die bisher erschienenen Beiträge lest ihr hier. 

Wir rezensieren im Magazin Bücher mit Bezug zur Politik und Geschichte Westasiens und Nordafrikas, zu Gesellschaften und Religionen im regionalen Kontext. Hinzu kommen Bücher, die sich mit den Schnittstellen zwischen WANA und Europa beschäftigen und Debatten um Migration, Rassismus, Orientalismus oder (Des-)Integration aufgreifen.

Wissenschaftliche und literarische Bücher, Monographien wie Sammelbände, aber auch andere Medienformate wie Graphic Novels oder Filme – kurz, alle Medienbeiträge, die sich mit WANA und WANA-verbundenen Debatten auseinandersetzen – sind für das Format interessant. Mit unseren Rezensionen wollen wir Stereotypen etwas entgegen setzen und Werke empfehlen, die die Vielschichtigkeit von WANA und die Debatten darüber hierzulande in angemessener Komplexität wiedergeben. Es kommt aber auch vor, dass wir dem unkritischen Diskurs der Mehrheitsgesellschaft in Deutschland etwas entgegensetzen, zum Beispiel in der ausführlichen Kritik des Buches „Kinder des Koran“ von Constantin Schreiber.

Im Mittelpunkt aller Rezensionen steht gemäß unseres Selbstverständnisses dabei stets eine postkoloniale Perspektive. Wird (post-)koloniale Theorie im Werk adressiert? Werden koloniale Herrschafts- oder Wissenssysteme thematisiert oder reflektiert, oder werden sie im Gegenteil sogar reproduziert oder aktiv vertreten? Wie komplex diese Frage ist, zeigt sich auch an Werken, die mit dem Eigenanspruch antreten, die blinden Flecken der deutschen Berichterstattung anzugehen. Ein Beispiel ist der Film „Stille Post“ von Florian Hoffmann.

Andere Beiträge besprechen zum Beispiel Schirin Amir-Moazamis Sammelband zur Kritik an den europäischen Islamwissenschaften, Anshel Pfeffers Netanjahu-Biografie oder Mohamed Amjahids Buch über Sex „zwischen Casablanca und Kairo“.  

Diese Reihe der Rezensionen ist ein offenes Format, zu dem wir selbst regelmäßig Beiträge schreiben. Wir laden aber auch euch, unsere Leser:innen ein: Schickt uns eure Rezensionen ([email protected]) und teilt eure Leseerfahrungen und Kritik mit den anderen Leser:innen.

 

 

 

dis:orient – das sind viele Menschen. Manchmal posten wir aber auch als Team – meist in eigener Sache.