08.07.2006
Abu Dhabi bekommt Guggenheim-Museum

In der Hauptstadt der Vereinigten Arabischen Emirate, Abu Dhabi, wird bis 2011 das weltweit größte Guggenheim-Museum entstehen. Ein entsprechendes Memorandum unterzeichneten heute der Direktor der Guggenheim Foundation, Thomas Krens, und der Kronprinz des Emirats Abu Dhabi, Shaikh Mohammed bin Zayed Al Nahayan.

Das mehr als 30000 Quadratmeter große Museum soll auf der Golfinsel Saadiyat nach einem Entwurf des amerikanischen Star-Architekten Frank Gehry entstehen, der bereits das Guggenheim-Museum in Bilbao konzipierte. Weitere Guggenheim-Museen befinden sich neben dem Hauptmuseum in New York in Berlin, Venedig und Las Vegas. Die Bauarbeiten sollen fünf Jahre dauern, über die Kosten könne man erst nach der Veröffentlichung von Gehrys Plänen genaue Angaben machen.

"Wir glauben, dass der Mittlere Osten bezüglich der zeitgenössischen Kultur eine der weltweit wichtigsten aufstrebenden Regionen ist", erklärte Krens heute gegenüber AFP. Das Museum werde eine eigene Kollektion nahöstlicher Gegenwartskunst aufbauen und daneben Meisterwerke aus der weltweiten Guggenheim-Sammlung präsentieren. Alle Arbeiten der Ausstellung werden "Abu Dhabis Kultur, sowie sein nationales und islamisches Erbe respektieren", so die heute unterzeichnete Erklärung.

Zeitgenössische Kunst könne sehr wohl mit konservativen muslimischen Werten versöhnt werden, zeigt sich die Guggenheim Foundation überzeugt. "Es gibt auch Dinge, die wir in New York nicht tun, weil wir glauben, dass es unangebracht ist, sie in dieser Stadt zu tun.", so Krens. Ein anonymer Mitarbeiter der Guggenheim-Stiftung erklärte gegenüber AFP, dass das Museum keine Aktfiguren oder Kunstwerke mit religiösen Themen zeigen werde.